Über uns Projekte AIDS in Zahlen Interessantes


Jahresrückblick 2010:

Seit 20 Jahren besteht nun unser Verein, und wir können auf viele Erlebnisse, Erfahrungen und fruchtbares gemeinsames Tätigsein zurückblicken. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit hat sich bewährt: wir in Deutschland kümmern uns um die finanzielle Grundlage und geben Sachwissen weiter, die Partner in Afrika suchen nach Wegen, ihre Projekte rundherum gut durchzuführen. Nach wie vor ist der intensive persönliche Austausch unser wichtigstes Instrument: wir schreiben viele Briefe, stellen Fragen, erörtern Probleme, wägen Lösungen ab und versuchen manchmal neue Wege zu gehen. Meist per Brief auf dem Postweg oder e-mail oder per Telefon. Diese direkten Gespräche sind für uns die Säulen von erfolgreichen Projekten. Wer von dieser "Entwicklungszusammenarbeit" am meisten profitiert? Wir alle, die Partner im Süden genauso wie die im Norden! Zum Beispiel wurden zur Zeit der Weltmeisterschaft vier Pakete mit Fußbällen (aus Fairem Handel) in vier Projekte geschickt: Die Fotos und Berichte erfreuten auch die Spender. In diesem Jahresbericht zitiere ich direkt aus den Briefen der Partnerinnen und Partner, damit auch Sie sich ein konkretes Bild machen können.

Kidukuru in West-Uganda erhielt 3 600,- Euro:
1500,- davon zweckgebunden für AIDS-Waisenkinder als Schul-und Versorgungsgeld von der Elternschaft der Pfaffenwald-Schule.
"Neben unserem Kindergarten bauen wir eine Kantine, die von den Schulkindern und den Passanten benutzt werden kann. Die Frauen der Frauengruppe bereiten schon früh am Morgen kleine Pfannkuchen, geröstete Erdnüsse, Sumbusas (Teigtaschen), Chapati (Fladenbrot), süße Mandazi (Küchle) zu und bringen sie mit Apfelbananen und Avocados auf dem Weg zum Feld vorbei. Auf dem Rückweg am Abend holen sie die Einnahmen ab, um für den nächsten Tag wieder kochen zu können. Wir bauen die Kantine weitestgehend selbst, die Frauen haben schon Backsteine geformt und gebrannt, altes Wellblech für das Dach ist von der Schule übrig. Zwei Räume sind geplant, einer als Küche und Lager, der andere zum Sitzen und Essen. Außerdem wollen wir einfache Schreibwaren und Schulhefte verkaufen. Danke an die Dame, die uns den Fußball geschickt hat, das war das Beste für die Mädchen, denn unseren einzigen Ball brauchen immer die Jungen und die haben ihn nicht gern geteilt."

Kitojo, Nkoma, Iruhuura und Kyakatwire, Dörfer im entlegenen West-Uganda erhielten jeweils 400,- oder 700,- Euro :
Kitojo ist von Reverend Ezra zu einer Gesundheitsstation mit HIV-Test und -Aufklärung ausgebaut worden. Wir haben ihn vor Jahren ermuntert, Kontakte zu kirchlichen Gemeinden in den USA (er war dort zu einer Fortbildung) aufzunehmen. Das hat geklappt! Reverend John hat aus seinem Pfarrhaus eine "Bio-Farm" gemacht und trainiert die Bauern in ökologischer Landwirtschaft. Kyakatwire: "Viele unserer Leute sind informiert über AIDS, zu den Tests von September bis November kamen 257 mit, 197 Frauen und 50 Männer, weil wir das Fahrgeld bezahlt haben. 8 Personen waren positiv. Unsere Männer mögen das Testen nicht, die Frauen melden sich immer zuerst. 4 sind gestorben. Wir haben neue Probleme mit dem Test-Team, weil das immer zu uns gekommen ist, wenn wir die Fahrtkosten übernommen haben. Nun wollen sie immer mehr Geld und wir müssen vor ihnen knien und betteln, damit sie überhaupt kommen. Wir suchen jetzt nach einem privaten Labor oder kaufen uns selbst die Testausstattung, mal sehen. In diesen Tagen haben wir drei Gebrauchtfahrräder, Gummistiefel und Regenjacken für die AIDS-Berater gekauft. Unsere Jugendgruppen hätten gern noch mehr Fußbälle, damit jedes Dorf seine eigene Mannschaft bilden kann."

SMAK in Nairobi, Kenia erhielt 3 450,- Euro:
"Unsere ledigen Mütter aus dem Ziwani Slumgebiet sind sehr fleißig in ihrer Nähschule, obwohl manche es nicht gut schaffen, regelmäßig zu kommen. Manchmal haben sie kein Geld für den Kurs (5,- Euro im Monat), oder sie wissen nicht, wie sie das Fahrgeld und die Kinderbetreuung aufbringen. Aber wir hatten Glück, denn bei der regionalen Schau für Handarbeiten haben wir gut abgeschnitten und auch gut verkauft. Unsere Kindergruppe wird von Sophy, die Tanz und Schauspiel studiert hat, aber keine Anstellung findet, trainiert. Mit vier anderen Jugendlichen hat sie die Kinder (manche haben AIDS oder kommen aus solchen Familien) so toll motiviert, dass sie schon bei Hochzeiten und anderen Festen aufgetreten sind. Das Geld, das wir dafür bekommen, nehmen die Kinder mit nach Hause, damit die Eltern oder Pflegeeltern Essen kaufen können. Sogar am Sonntag nach der Kirche kommen die Kinder zu uns, um zu spielen, zu schaukeln oder Bücher zu lesen. Sophy hat Hausbesuche gemacht und herausgefunden, dass diese Kinder so ärmlich leben, dass sie bei uns Liebe und Fürsorge suchen. Erschüttert hat uns die Geschichte einer 7-Jährigen, die nur Schwestern hat und deren Vater sie und die Mutter hungern lässt, weil er lieber Söhne hätte."

KIBISOM in Rusinga Island, Kenia erhielt 300,- Euro:
Kibisom wird seit diesem Jahr ganz von "Brot für die Welt" unterstützt und "Kranich" konnte sich weitgehend zurückziehen. Dennoch - die freundschaftlichen Briefe sind geblieben und so kam im September der Hilferuf, dass es für das Gehalt für die Kindergärtnerinnen (die weiterhin ihre Fortbildung in der Waldorf-Schule in Mbagathi/Nairobi machen können) nicht mehr reiche. Na gut, das haben wir überbrückt, bis wieder die reichhaltigeren Zahlungen von "Brot für die Welt" eintreffen!

Kony Ngimani in Rusinga Island, Kenia erhielt 3 760,- Euro:
" Wir können gute Fortschritte vermelden. Wir haben bei Familienbesuchen und öffentlichen Versammlungen viel über sauberes Trinkwasser, Toilettennutzung, Abfallbeseitigung und allgemeine Haushaltshygiene erzählt und diskutiert, wie das mit den alltäglichen Krankheiten zusammenhängt. Wir haben uns ein richtiges Programm ausgedacht, wie mit lokalen Materialien Latrinen, Duschen und Wasserentkeimung zu machen ist. Besonders kranke und schwangere Frauen haben wir berücksichtigt, denn sie brauchen viel Zuspruch. Sie müssen zu den staatlichen Gesundheitszentren gebracht werden, besonders um Risikoschwangerschaften rechtzeitig zu behandeln. Für kleinere Verletzungen haben wir unseren Erste-Hilfe-Koffer dabei. Als Nächstes planen wir eine eigene Apotheke, die es unseren Leuten ermöglicht, direkt am Ort die wichtigsten Medikamente zu bekommen, ohne dass sie immer den weiten Fahrtweg zur Stadt haben. Wir haben die Genehmigung schon beim Gesundheitsministerium beantragt."

Onyalo Biro Women Group in Kendu Bay, Kenia erhielt 3 760,- Euro, davon wurden mehrere Waisen bei ihrem Schulbesuch unterstützt, von Einzelpersonen und den Eltern der Kaltentaler Grundschule. "Unser Haus, wo wir Patienten beraten und manchmal über Nacht mit Infusionen versorgen, hat ein undichtes Dach und die Lehmwände fallen ab. 30 Euro für die Reparatur haben wir mit Feldarbeit und Pflügen verdient. Was den Brotbackofen betrifft, so haben wir entschieden, dass wir erst einen einfachen aus dem Supermarkt ausprobieren wollen, bevor wir den teuren energieeffizienten nehmen. Denn es ist ungewiss, ob wir Brot, Brötchen und Kuchen gut verkaufen können, zumal wir das Mehl wohl einkaufen müssen. Die Witwen kommen gerade so durch mit dem Verkauf von Gemüse, Tomaten, Zwiebeln, Paraffin, Seife und Fisch. Wir schicken den Kredit-Bericht später, weil die Dame, die ihn schreiben kann, krank geworden ist."

Upendo Boda Boda Youth Group in Kakamega, Westkenia erhielt 5 950,- Euro, einschließlich der zweckgebundenen Spende für das Gruppenhaus und dem Zuschuss von der "Zukunftsstiftung" für den Kindergarten:
"Wir haben mit unseren AIDS-Beratern 20 Kirchen besucht mit insgesamt 1000 Personen. In 18 Grundschulen und 12 Oberschulen haben wir ungefähr 400 Kinder erreicht. Wir klären die Leute auf und ermutigen sie, die anonyme AIDS.Beratung bei uns aufzusuchen. Der Hintergrund ist, dass man allgemein annimmt, das Wissen über AIDS sei weit verbreitet, aber wir stellen immer wieder fest, dass das Basiswissen nicht da ist. Immer noch stecken sich täglich Leute an und kommen nicht darauf, wieso. Andere bekommen sogar AIDS-Medikamente, werden sich aber dann selbst überlassen und auch das führt zu neuen Infektionen, weil sie denken, sie seien wieder gesund."

Wir danken Ihnen für Ihre zum Teil langjährige Unterstützung und grüßen Sie, auch im Namen unserer afrikanischen Freunde, mit dem Kisuaheli-Sprichwort: Ingawa tume achana yaliobaki nimazoea - Die Welt sollte zusammen arbeiten für eine bessere Zukunft!



   

 

 

 

Home
Links
Kontakt
Impressum