Über uns Projekte AIDS in Zahlen Interessantes


Jahresrückblick 2011:

Anlässlich des 30. Jahrestages der AIDS-Epidemie war der Beschluss von UNAIDS in Genf sehr konkret: Da jede Minute ein Kind mit HIV geboren wird, will man die Weltgemeinschaft auffordern, dies bis 2015 zu verhindern. Wie? Indem Mütter vor und nach der Geburt die Medikamente erhalten, die das Risiko für das Neugeborene auf bis zu 5% senken und die Mütter in Stand setzen können, ihre Kinder selbst zu versorgen.
Aber es liegt nicht nur an den Medikamenten, es gibt noch andere Barrieren, wie uns die Freunde aus Afrika schreiben, wie z. B.: "Bei dem (eigentlich anonymen) Test könnten mich die Nachbarn sehen. Was sage ich meinem Partner, wenn ich positiv bin? Wie schütze ich mich, wenn ich vermute, dass mein Mann positiv ist? Wie komme ich zum regelmäßigen und gesunden Essen, wenn ich Medikamente einnehmen muss? Woher nehme ich das Geld, um für mich selbst und meine Kinder jeden Monat die Medikamente abzuholen?"

Dennoch, um die vielschichtigen Probleme zum Thema AIDS anzugehen, haben auch 2011 die Partner von "Kranich" viele Ideen gehabt und etliches umgesetzt.  Der anschauliche Bericht der Köchin  aus dem Kindergarten in West-Kenia mag zeigen, wie mühsam die Bewältigung des Alltags ist.

Die Kidukuru Abaana Basome Group ("Schickt die Kinder in die Schule") in West-Uganda bekam 3 270,- Euro für den Kindergarten, die Erzieherinnen-Gehälter und zur Unterstützung von 20 Waisen, die kein Schulgeld zahlen können. Die anderen etwa 90 Kinder aus den drei Gruppen zahlen Schulgeld. Aber das klappt nicht immer. Steht ein Kind vor der Tür, für das niemand bezahlt hat, wird es mit schwerem Herzen wieder heimgeschickt. Zum Glück bekommt Kidukuru seit Juli 2011 einen regelmäßigen Zuschuss von der Ein Zehntel Stiftung (www.ein-zehntel-stiftung.de) und die Kantine und das Gartenprojekt der Mothers Union steuern eigene Beiträge bei.

Kitojo, Nkoma, Iruhuura und Kyakatwire, die Dörfer rund um Fort Portal in West Uganda erhielten zusammen 2 370,- Euro.
Alle diese Projekte sind nach langjähriger Förderung weitgehend selbständig geworden. Es freut uns immer, wenn wir aus dem Krankenhaus von Pfarrer Ezra Musobozi, dem Bio-Hof des Pfarrers John Rwegiza, der Berufsförderschule und dem Gemeinschaftsprojekt "eine Solarstation für die AIDS-Berater" die Berichte erhalten. Ihre Zuwendungen erfolgen nicht regelmäßig, sondern nur nach individuellem Projekt-Antrag.

Single Mothers Association ("Ledige Mütter") in Nairobi erhielt 4 380,-  Euro.
"SMAK" hat sich in der AIDS-Beratung auf Jugendliche spezialisiert. Für ihren "Moonshine Test" haben wir ein Zelt spendiert, das immer wieder woanders aufgebaut wird, damit die Klienten und Testwilligen Beratung und Test unbeobachtet (nachts beim Mondschein) aufsuchen können. Nach 30 Jahren AIDS ist die Stigmatisierung immer noch eins der größten Probleme im Alltag. Wir finanzieren außerdem die Nähschule für Teenage-Mütter mit Gehältern und Materialien.

KIBISOM ("Kommt und lernt") in Rusinga Island/ Kenia erhielt 300,- Euro.
Mit der Zusage von "Brot für die Welt" konnten wir die regelmäßige Förderung des Kindergartens und der landwirtschaftlichen Projekten einstellen. Doch gegen die vertrocknete Ernte und den Hunger halfen wir mit einer kleinen Zuwendung.

Kony Ngimani ("Rettet euer Leben") in Rusinga Island/Kenia erhielt 3 350,- Euro. Mit Beratung, Fahrtkosten-Zuschüssen und Aufklärungskampagnen ist die Selbsthilfegruppe von mit HIV infizierten Menschen sehr aktiv. Sie schafft es auch, auf ihrem Gemeinschaftsfeld Gemüse, Tomaten und Melonen anzubauen, um ihre Klienten zu unterstützen und ein Einkommen zu erwirtschaften. Ende des Jahres ist der zweite Fischteich fertig geworden, in dem die Viktoria-See-Fische gezüchtet werden, weil der See kaum noch etwas an wilden Tillapia und anderen Arten hergibt. Diese Katastrophe für die Fischer und die Fisch-Händlerinnen geht einher mit der höchsten AIDS-Rate in Kenia.

Onyalo Biro Women Group in Kendu Bay/Kenia erhielt 4 050,- Euro
Mama Fatuma, ihre Tochter, die Gruppe und die Klienten besprechen alle Projektanträge, bevor sie sie stellen. Ihre Brotbäckerei wurde von der lokalen Gesundheitsaufsicht zunächst gestoppt, aber es gibt jetzt einen Plan für den Ausbau und die Finanzierung mit anteiliger Eigenleistung. Gegen den Hunger gaben wir eine einmalige Spende über 500,- weiter.

Die Upendo (kisuaheli: Frieden) Youth Group in Kakamega/Kenia erhielt 3 680,- Euro für den Waldorf Kindergarten und die AIDS-Berater. Sechs Jahre hat Nancy erfolgreich das Projekt ausgebaut und geführt, nun gab es Krach zwischen ihr und dem Vorstand. Nach langwieriger Intervention ist ihre Kollegin Florence als Leiterin des Kindergartens gewählt worden. Sie und die Weiterbildung aller Erzieherinnen der "Kranich"- Kindergärten werden von der Zukunftsstiftung (www.entwicklungshilfe3.de) gefördert.

Das neue Projekt: Spring of Peace ("Quelle für Frieden") bei Eldoret/Kenia erhielt seit August 1 800,- Euro und hat unter Nancy`s (vorher bei Upendo) Leitung einen Waldorf-Kindergarten und eine AIDS-Beratung begonnen. In dieser Gemeinde sind die meisten innerkenianischen Flüchtlinge nach ethnischen Auseinandersetzungen und Wahlunruhen der letzten 10 Jahre angekommen, viele sind jetzt ansässig. Deshalb wählte Nancy den unverbindlichen englischen Namen für das neue Selbsthilfe-Projekt, um jeden Interessenten aufnehmen zu können, ohne Ansehen von Herkunft, Religion oder Sprache. Wir haben für den Start das Geld überwiesen und zugesagt, 4 Gehälter (200,- mtl.) zu übernehmen.
Hier der erste Bericht der Köchin: "Ich fange an um 8:00 mit dem Reinigen der Küche. Dann hole ich das Wasser 250 m entfernt am Teich. In der Regenzeit bekomme ich Wasser auch mal aus dem Tank des Grundbesitzers. Dann zünde ich die Holzkohle in dem Ofen an. Das Wasser messe ich nach der Zahl der anwesenden Kinder ab und rühre die Mischung aus Mais- und Hirsemehl und Wasser langsam ein, bis alles blubbert. Für einen Monat brauche ich 54 kg Mehl. Den heißen Topf bewache ich genau, erst wenn alles abgekühlt ist, fülle ich die Becher für die Kinder. Wenn sie die Hände gewaschen haben, setzen sie sich im Kreis auf den Boden und beten. Die Großen füttern oft die Kleinen. Wir wünschen uns, dass wir auch Mittagessen kochen können, denn wir haben bis 16 Uhr geöffnet. Für fast alle Kinder ist das Frühstück die erste Mahlzeit am Tag und mittags bekämen sie Gesundes mit Gemüse und Obst. Das ist wichtig auch für die Kinder, die AIDS-Medikamente nehmen."
Inzwischen ist das Mittagessen realisiert.

Schulgeldzahlungen für Waisen von 3 220,- Euro werden seit Jahren von zwei Grundschulen aufgebracht und von Spendern, die mit den Empfängern in Kontakt stehen.

Für 1 492,- Euro verkauften wir hier Handarbeiten, Schnitzereien, Karten, Schmuck aus den Projekten. Als Extra- Einnahme wurde das Geld in die Gruppe überwiesen. Sie können gern auch Waren bei uns anfordern, zum Verschenken, Behalten oder Weiterverkaufen !

Wir danken Ihnen, verehrte Spenderinnen und Spender, für Ihre großzügigen Zuwendungen, die uns ermöglichen, ein wenig die Lage der Partner in Afrika zu verbessern.
"Allah ist groß, aber binde dein Kamel an", sagte mir Mama Fatuma, als ich meinen Baumwollbeutel über die Schulter hängte. Ich sollte ihn vorne fest an mich drücken…….


   

 

 

 

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