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Jahresrückblick 2013:
Im
Zusammenhang mit Afrika (und seinen 900 Millionen Menschen) tauchen
manche Formulierungen und Vorsätze immer wieder auf: Hilfe zur
Selbsthilfe, Einkommen schaffende Maßnahmen, Vorurteile überwinden,
denn Afrika sei nicht nur der Kontinent von Katastrophen, Armut und
AIDS. Wir haben die Zusammenarbeit mit unseren Partnern immer so
gesehen: sie selbst zu Wort kommen zu lassen, auf ihre Vorstellungen
einzugehen, aber ihnen auch nachdrücklich zu widersprechen, wenn sie
ins "Wolkenkuckucksheim" abdrifteten. So gebe ich heute im
Jahresbericht nur Erlebtes wieder, nicht über "Afrika", sondern
kleine Begebenheiten aus dem Alltag aus Uganda und Kenia, die sich
überall (auch bei uns) hätten zutragen können.....
Kidukuru
in Westuganda erhielt 5 100,-, davon 1 300,- als Schulgelder für
Waisen, mit Hilfe der Ein-Zehntel-Stiftung und der Pfaffenwaldschule
Margaret: "Ich bin erleichtert, alle Kinder sind nun in die nächste
Kindergarten-Klasse weitergekommen. Am liebsten haben sie die
Erzählstunde. Sie verfolgen mich bis auf den Hof, um die Geschichte
weiter zu hören. Es gibt auch keine Schwänzer mehr, weil sie nichts
versäumen wollen. Ein Kind hat gestern den anderen diese Geschichte
vorgespielt, mit den Händchen darstellend: Eine Mutter geht auf den
Markt und lässt ihre Zwillinge allein. Unterwegs begegnet ihr ein
furchterregender Vogel. Sie hat Angst und kauft nur ein paar Guaven
und geht gleich wieder heim. Als sie zu Hause ihre Kinder spielen
sieht, ist sie so glücklich und gibt ihnen alle Guaven und erzählt
ihnen, was sie erlebt hat."
Kitojo
in Westuganda erhielt 2 400,- mit Hilfe des Landratsamts in
Ludwigsburg
Pfarrer
Ezra: "Wir haben eine Krankenversicherung gegründet unter dem
Motto: Mach mit, damit wir den fürchterlichen Kreis von Armut und
Krankheit durchbrechen. Aufnahmesumme ist 3000/-shilling =1 Euro.
Dann sind 300.000/- die weitere Einlage für eine Familie bis zu 11
Personen. Dann verlangen wir alle 3 Monate Staffelzahlungen von 5 bis
10,- je nach Größe der Familie. Wir versichern alle Behandlungen in
unserem Krankenhaus, außer chronische und durch Alkohol selbst
verschuldete, oder kulturelle und religiöse Beschneidungen. Um
Missbrauch zu verhindern, verlangen wir außerdem eine Spende bei
jedem Besuch für die Ambulanz. Bis jetzt sind die Patienten
unglaublich erleichtert, dass sie nicht mehr Geld leihen, Tiere oder
Land verkaufen müssen."
Kyakatwire
in Westuganda erhielt 1 200,-
Bakleiha
Francis: "Wir sind 15 Mitglieder der ortsansässigen Händler und
haben mit den 250 000/-sh =83 Euro von Euch und unserem eigenen
monatlichen Zuschuss von 25,- eine Bank gegründet. Jeder kann
leihen, muss aber innerhalb von 4 Monaten zurückzahlen. Jeder setzt
das Geld ein, wie er selbst entscheidet und wir hoffen, am Ende mit
einem höheren Kreditvolumen weiterarbeiten zu können. Kann man in
Deutschland an einen Kredit mit 1% Zins herankommen? Wir danken Euch
ohne Ende!"
Kony
Ngimani von Rusinga Island in Kenia erhielt 3 000,-
David: " Hier nun der zweite Teil der Mail von gestern, der Strom im
Internet-Cafe fiel plötzlich aus, da musste ich die 8km noch einmal
laufen. Wir haben Jugendliche und Gruppenmitglieder für ein neues
Farmprojekt gewonnen. Wir haben bereits 60 veredelte Mango-Setzlinge
auf einem neuen Stück Land gepflanzt. Nun müssen wir es noch gut
einzäunen, am besten mit Maschen- und Stacheldraht an Zedernpfosten,
denn auf Rusinga Island lässt man Ziegen und Esel frei laufen, die
alles abfressen, was sie finden. Wir wollen auf 100 Mango-Bäume
kommen, denn Mangosaft und Fruchtpüree sind gut zu verkaufen. Bis
jetzt gibt es das nur in den Städten."
Verkauf
von Schnitzereien und Karten seit 2005: 1 380,- nach Kenia und Uganda
Onyalo
Biro Women Group in Kendu Bay, Kenia erhielt 4 095,-,
davon sind
295,- aus dem Verkauf von Mama Fatumas Ketten und Körben. 1 900,-
für Waisenkinder spendeten die Kaltentaler Grundschule und Jens,
beide seit vielen Jahren
Tamima: "Kenia ist nicht sicher und in Nairobi und anderen großen Städten
scheinen die Terroristen überall zu sein. Das ist schrecklich, wir
wissen nicht, was als Nächstes kommt.
Letzte
Woche hat unsere Gruppe mitgemacht an der Landesaktion zur
AIDS-Aufklärung. Wir haben über unsere Erfahrungen als Betroffene
gesprochen, um anderen zu helfen, mit den vorherrschenden Vorurteilen
zurecht zu kommen. Betroffene werden noch überall abgelehnt. Aus
Scham suchen sie keine Hilfe und bekommen auch keine Medikamente.
Zwei aus unserer Gruppe sind gestorben, sofort sind ihre Plätze
wieder besetzt worden."
KIBISOM
auf Rusinga Island, Kenia erhielt 1 550,-
Sungu
Micheal: "Ich habe ein paar Besucher aus England überzeugt, dass
wir unser Nachbargrundstück einzäunen sollten, das uns eine alte
Dame überlassen hat. So haben wir Jugendliche mit den Gästen viel
gearbeitet und der Zaun steht. Nun brauchen wir Saatgut und Geräte,
dann wollen wir in der Regenzeit Dezember bis März alles pflanzen,
was unsere Kindergartenkinder und wir selbst essen. Und die
Jugendlichen hoffen, auch noch einen Überschuss zu verkaufen. Das
soll uns später auf eigene Füße stellen. Ich habe ja gelernt,
Hochbeete anzulegen, die durch ihre ökologische Methode mehr Ertrag
bringen. Dafür setzen wir uns gerade ein, vielen Dank für Eure
Unterstützung."
2
Kindergärten von Upendo Youth Group in Kakamega und Springs of Hope
in Munyuki, Kenia, erhielten jeweils 4 800,-, unterstützt
von der Zukunftsstiftung.
Der Verkauf von Elijahs Schnitzereien
brachte zusätzlich 450,-
Florence:
„Wir arbeiten in bester Stimmung, die Kinder sind ausgeglichen und
glücklich. Am liebsten würden sie den ganzen Tag und am Wochenende
im Kindergarten bleiben, denn sie bekommen bei uns auch mittags etwas
zu Essen. Zuhause sieht es ganz anders aus. Hunger ist das Problem
Nr. 1 in diesem Jahr, es fehlen Nahrungsmittel, und Mitarbeiter des
Landwirtschaftsministeriums wollen ein Virus in unseren Böden
entdeckt haben. Sie haben angekündigt, fehlende Nahrung zu
importieren. Wer weiß, wann. Wir werden Sungu in KIBISOM fragen, wie
seine Hochbeet-Methode funktioniert.“
Nancy: „Wir sind so dankbar, dass Ihr und die Waldorf-Eltern aus
Dresden uns zusätzlich 2 450,- für das Grundstück gegeben habt,
auf dem der Kindergarten entstehen kann. Die Toilettenhäuschen haben
wir mit den Eltern bereits gebaut. Gerade stellen sie selbst weitere
Backsteine für das Haupthaus her. So sind wir bald nicht mehr von dem
jetzigen Vermieter abhängig, der ständig die Miete erhöht, aber nichts
repariert hat.“
Single Mothers of Kenya (SMAK) in Nairobi erhielt 3 800,- , davon 200,- für Waisen
Angelina: „Glaub mir, unsere neue Regierung ist die Hölle. Sie hatte
den Jungen Jobs versprochen, statt dessen wandern Firmen ab nach
Tansania oder schließen und nichts tut sich. Wir sprechen von der
dot.com Regierung – alles Lug und Trug! Zum Glück ist unser
Stadtgarten-Projekt ein Erfolg, wir haben von der Robobank in Holland
einen Kredit für Samen, Wasser- und Lichtleitungen bekommen und haben
die ersten Gemüse geerntet und verkauft. Im nächsten Jahr soll das
Grundstück des „Kranich“-Gebäudes offiziell in unseren Besitz übergehen
– Ihr lieben Kranich-Freunde solltet schon Geld für die Reise nach
Nairobi sparen, das wäre zu schön für uns! Ihr könnt alle bei uns
übernachten!“
Wir bedanken uns bei allen Spendern, die zum Teil lange Jahre schon
„Kranich“ bedenken. Nur so konnten all die vielen Summen zusammen
kommen! In Uganda sagt man: Mit dem Gesicht zur Sonne gewandt,
verschwinden die Schatten hinter dir.
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