Über uns Projekte AIDS in Zahlen Interessantes


Jahresrückblick 2021:

In Deutschland bestimmt „corona“ noch immer die Schlagzeilen – aber wie sieht das in Afrika aus? Im „Spiegel“ vom 4.11.21 steht: „Trotz weniger Impfungen blieb die große Katastrophe aus – zumindest bislang. In Nairobis größtem Slum Kibera lag die Durchseuchung bei 66 Prozent. Das war vor der Delta-Welle. Inzwischen könnte sie bei mehr als 70 Prozent liegen. Das ist schon fast Herdenimmunität, sagt der kenianische Epidemiologe Isaac Ngere. Die Fallsterblichkeit liegt 20-mal niedriger als zum Beispiel in Europa oder den USA. Das ist schon erstaunlich. In Kibera nimmt das Virus keiner mehr ernst, das Leben ging stets weiter, auch während der Rest des Landes im harten Lockdown war. Masken trägt so gut wie niemand, Social Distancing ist ohnehin nicht realistisch. Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner leben als Tagelöhner, sie können nicht einfach zu Hause bleiben. Und der Leiter des afrikanischen Impfprogramms der WHO stellte fest: Es ist für uns sehr schwierig, für jeden Einzelnen eine Infektion zu bestimmen, der Aufwand ist viel zu hoch. Ist Afrika eine Art Live-Experiment - braucht es in Afrika überhaupt die Impfung als wirksamster Schutz?“ Die „Kranich“- Partnerinnen und Partner erleben die Epidemie auf ihre eigene Weise und berichten darüber auch mit vielen Fotos – die Sie unter diesem Link finden.

Kidukuru, das Dorf im Westen Ugandas am Fuße der Ruwenzori Berge erhielt 3 100,- „Seit Beginn des Lock-Downs vor knapp 2 Jahren sind viele unserer Mitarbeiter zurück in ihre Heimatdörfer gegangen. Nun hatten wir ein Treffen mit Mittagessen im Haus von Dorothy, unserer Gründerin und jede/r bekam ihren/seinen Anteil aus den 200 Euro für Gehälter (von „Kranich“) ausgezahlt. Die Regierung hat angekündigt, die Schulen ab Januar 2022 wieder zu öffnen. Es wird schwierig werden, auch wenn wir uns mit Freude darauf vorbereiten. Die Reparaturen, die neuen Fenster und Fußböden sind zwar fertig, aber wir hören, dass viele Mädchen schwanger geworden sind. Andere Schüler mussten Gelegenheitsarbeiten annehmen wegen der häuslichen Armut. Wir sind dabei, die Familien aufzusuchen, um nach Wegen zu suchen, damit die Mädchen wieder in die Schule geschickt werden. Unsere Lehrer sind alle geimpft worden, denn die Regierung fordert 4,8 Millionen Geimpfte vor den Öffnungen- jetzt sind es erst 3,1 Millionen. Unser ehemaliges Kindergartenkind Brian hat mit Hilfe der „Extraspende Corona“ 1000,- von der „Ein Zehntel Stiftung“ einen Mustergarten für Gemüsepflanzen und Kräuter angelegt. Seine zwei Ernten waren sehr erfolgreich und er verkauft gut und regelmäßig auf dem Wochenmarkt in Fort Portal.“

Kyakatwire in Westuganda, die Selbsthilfe-Initiative um Bauer Francis, erhielt 600,-, die er hauptsächlich für die Unterstützung der AIDS-Patienten mit Fahrtkostenzuschuss für die Medikamenten-Versorgung und als „Covid-Hungerhilfe“ brauchte.

Kitojo, das Dorf mit dem eigenen Krankenhaus, Leiter Rev. Ezra Musobozi, erhielt 3 050,- aufgrund des letztjährigen Sonderantrags an „Kind ohne Eltern“. Nach der ersten Rate wurden die Aktivitäten Anfang des Jahres durch Corona unterbrochen, später aber wieder aufgenommen. Viele Jugendliche aus drei Dörfern stellen nun schöne Sandalen, Lederutensilien, Einkaufskörbe und Häkelkleidung her, Leiterin ist Marjorie Musobozi. Das Projekt wurde nach seinem Ablauf um „2000,- Corona Extra“ aufgestockt und es kamen neue Dörfer hinzu.

Kony Ngimani Self Help Group auf Rusinga Island, Kenia, erhielt 800,-  David, der für sich und andere HIV-positive Mitglieder der Gruppe regelmäßig die Medikamente in Homa Bay holt, musste Mais und Öl verteilen. Er klagte sehr über die unbeschäftigten Jugendlichen, die ihm nicht auf dem Acker helfen wollten. Ein kleiner Lohn löste das Problem ein wenig….

KIBISOM, auch auf Rusinga Island in Kenia, bekam 1 620,-
wobei 500,- aus dem Verkauf der Recycling-Karten aus eigener Produktion stammten. Die Gruppe erhielt das Angebot, für eine Pfarrerin in Marbach 500 Karten herzustellen, die sie für ihre Gemeindepost verwendet. Es war ein großartiges Erfolgserlebnis für die Mitarbeitenden, für ihre Arbeit entlohnt worden zu sein. In diesem Jahr sind wieder die hübschen Karten unterwegs und bitte melden Sie sich, wenn sie welche bei mir erwerben können…..

Onyalo Biro Women Group in Kendu Bay, Kenia erhielt 1 015,- .
Tamima ist Krankenschwester im örtlichen Krankenhaus und berichtet uns regelmäßig über den Verlauf der Epidemie. Sie beklagt die Nachlässigkeit bei der Maskenpflicht und auch bei den hygienischen Vorgaben. Sie holt die Jugendlichen zusammen und klärt über AIDS, Sex und Covid19 auf, und da Brustkrebs zugenommen habe, ist auch dieses ihr Thema.

Single Mothers Association (SMAK) in Nairobi erhielt 1 700,-,
wobei Angelina und ihr Mann in Nairobi im Ziwani/Kibera Slum als auch im Heimatdorf in Kakamega Gruppen Jugendlicher betreuen. Sie sind vor allem auf den Straßen unterwegs und versuchen, junge Straßenkinder aufzusammeln und zu motivieren, in ihre Dörfer zurückzukehren. Das ist schwierig, die Jugendlichen müssen Einsicht und Willen bekunden, etwas Neues zu beginnen, sich von Drogen und Kriminalität lossagen und die Scheu vor ihren Ursprungsfamilien überwinden. Jeder geglückte „Fall“ ist eine große Freude.

Springs of Hope, der Waldorf-Kindergarten bei Eldoret, Kenia erhielt 2 300,-. Diese hohe Summe wurde vor allem durch Felix, dem Freund aus Dresden, zusammen mit Waldorf-Interessierten aufgebracht, denn dem neuen Waldorfkindergarten in Kenia fehlen noch wichtige Bauteile bis zum Betrieb. Corona hat es noch schwieriger gemacht, aber nun denkt Nancy, dass sie den starken Zuspruch von neuen Kindern erfüllen kann. Sie und die Mitarbeiterinnen wollen bald „selbständig - selfreliant“ sein!

Upendo, der Waldorf-Kindergarten in Bukura, westliches Kenia, erhielt 900,-
um die liegengebliebene Reparatur der Fenster und des Fußbodens zu schaffen. Die genähten Masken waren allerdings bald ein Ladenhüter, weil die Menschen sie nicht kaufen wollten, wenn ihre Kinder Hunger hatten. So sucht Florence nach einer neuen Einkommensquelle mit der Nähmaschine…

Von drei Projekten haben wir noch Schmuck, Körbe und Karten verkauft:
Erlös 315,- Euro.

Wir danken Ihnen allen für Ihre treue Spendenbereitschaft, ohne die wir nicht so viel Geld hätten weitergeben können. Wir haben gemerkt, dass es immer schwieriger wird, die vielen Herausforderungen zu meistern – dennoch, das gegenseitige Austauschen und die Freundschaften zählen höher!

In einem Krug bleibt die Wasserfülle gleich – ob du sie aus dem Brunnen schöpfst oder aus dem Ozean – Sprichwort aus Ostafrika.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Elisabeth Marquart mit Familie